Ich bin meine Gedanken – versus – Ich bemerke meine Gedanken
Kennst du das?
Ein Gedanke kommt – und zack! – zieht er dich rein wie ein Sog.
Du bist plötzlich dieser Gedanke. Die Sorge. Der Ärger. Die Kritik.
Als wärst du eins mit ihm, verschmolzen wie Kaffee mit Zucker.
Und dann gibt es diese anderen Momente.
Du merkst plötzlich: „Ah, spannend – da ist wieder dieser Gedanke…“
Du trittst einen Schritt zurück. Beobachtest. Ohne sofort einzusteigen. Wie ein Wolke, die vorbeizieht.
Oder ein Radiosender, den du nicht mit voller Lautstärke hören musst.
Ein Perspektivwechsel mit erstaunlicher Wirkung
„Ich bin meine Gedanken“ ist, als würde man im Kino vergessen, dass man Zuschauer ist – und plötzlich selbst auf der Leinwand steht, mitten im Drama.
Alles ist echt. Alles ist wichtig. Alles ist Ich.
„Ich bemerke meine Gedanken“ dagegen ist, als würde man sich im Kinosessel zurücklehnen und denken:
„Oh, dieser Film läuft also gerade in meinem Kopf. Interessant. Ob ich Popcorn habe?“
Dieser kleine Schritt vom Identifizieren zum Beobachten verändert alles.
Nicht, weil die Gedanken verschwinden. Sondern weil du nicht mehr in ihrem Griff bist.
Gedanken kommen – und gehen
Gedanken sind wie Wetter. Sie ziehen auf, sie ziehen weiter. Manche sind stürmisch, manche sonnig, manche grau und neblig.
Wenn du glaubst, du bist deine Gedanken, wird jeder Gedanke zur Realität.
Wenn du erkennst, dass du sie nur beobachtest, entsteht Raum. Raum für Klarheit. Für Gelassenheit. Für neue Perspektiven.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Gedanke: „Ich bin nicht gut genug.“
Wenn du glaubst, dieser Gedanke ist wahr – wirst du dich klein fühlen. Vielleicht dich zurückziehen. Dich selbst sabotieren.
Wenn du stattdessen bemerkst: „Aha – da ist wieder dieser alte Gedanke. Ich kenne ihn.“
Dann entsteht Freiheit. Du bist nicht mehr im Sog. Du bist Beobachter. Und das verändert dein Handeln – still, aber kraftvoll.
Wer bist du wirklich?
Du bist nicht deine Gedanken – Du hast Gedanken.
Du bist das Bewusstsein, das sie bemerkt.
So, wie der Himmel nicht das Wetter ist – sondern der Raum, in dem Wetter geschieht.
so bist du nicht das Gedachte, sondern das, was es bemerkt. Und das ist ein Gamechanger.
Für deine innere Ruhe. Für deine Beziehungen. Für dein gesamtes Erleben.
Zum Mitnehmen für heute:
Beobachte mal ganz bewusst deine Gedanken – wie ein neugieriger Forscher.
Nicht gleich glauben, nicht gleich kämpfen. Einfach nur: Aha, interessant…
Vielleicht entdeckst du dabei eine Weite in dir, die du längst vergessen hast.
Und eine stille Freude, die ganz ohne Gedankenkrawall auskommt.